Bei der CLA Tech Maschinen- und Fertigungstechnik GmbH entstehen seit acht Jahren mobile Hühnerställe, die für den Einsatz in der Bio-Eierproduktion geeignet sind. Die Steuerung der technischen Ausstattung der Ställe ist in Rittal Einzelschränken untergebracht, die hier ganz besonders ihre Stärken ausspielen können.
Text: Mag. Barbara Sawka, Freie Redakteurin, Rittal Wien, Fotos: Wolfgang R. Fürst, Fotograf, Wien
Die einen sind neugierig und beäugen die Besucher genau, andere verstecken sich rasch und laut gackernd im Maisfeld. So unterschiedlich die Reaktionen auf die Menschen sind, eines haben die Hühner von Bio-Legehennen-Halter Ernst Pfeifer gemeinsam: Sie leben in einem mobilen Hühnerstall namens „Hennriette“. Der Stall – einem Wohnwagen sehr ähnlich – bietet seinen Hennen Nester zum Eierlegen, Sitzstangen zum Schlafen und wenn es draußen finster wird, einen sicheren Platz vor nächtlichen Räubern. Konstruiert wurde „Hennriette“ vom Sondermaschinenbauer CLA Tech in Guntersdorf im Weinviertel. Um die Steuerung des mobilen Stalles sicher unterzubringen, kommen die Rittal Einzelschränke VX SE zum Einsatz.
Wachstumsmarkt Landwirtschaft
„Ein befreundeter Landwirt, Ernst Pfeifer von der Hendlerei, wollte einen mobilen Hühnerstall für die Produktion von Bio-Eiern kaufen. Bei seiner Suche stellte sich allerdings heraus, dass er nicht das bekam, was er wollte. Also müsste es wohl das Beste sein etwas Neues zu bauen. Und so kam er zu mir“, erinnert sich Christian Altmann, Geschäftsführer von CLA Tech. Das war vor rund acht Jahren. Zur technischen Entwicklung kamen intensive Recherchen und Gespräche mit Tierschutz- und Bioverbänden, um alle Vorschriften einzuhalten und die Bedürfnisse des Landwirts, aber vor allem der Hühner zu erfüllen. Der daraus entwickelte Prototyp war schließlich ein Jahr lang im Testeinsatz. „Dafür hat Ernst täglich protokolliert was gut oder schlecht im und mit dem Stall läuft. An der Legeleistung der Hühner erkennt man ja sehr leicht ihr Wohlbefinden“, erzählt Altmann. Mittlerweile hat der Hühnerstall Serienreife erlangt, ist für die biologische Haltung von Legehennen geeignet und in drei Größen für jeweils 150, 300 und 600 Hühner erhältlich.
„Was den mobilen Hühnerstall angeht, sind wir zwar nur ein kleiner Anbieter, aber das Projekt an sich gehört mit Sicherheit zu unseren spannendsten“, erzählt Christian Altmann. Rund 70 Prozent seiner Projekte entfallen auf den Sondermaschinenbau sowie Lohnfertigung mit Schweißen, Drehen oder Fräsen. 20 Prozent stammen aus dem Bereich Agrar. Neben „Hennriette“ fertigen die Spezialisten aus Guntersdorf auch einen Kürbisschieber und entwickeln aktuell ein Überzeilenstockräumgerät. Einen Anteil von zehn Prozent machen Aufträge für Privatpersonen aus. Dazu zählen Edelstahlpools, Zäune oder Terrassenabdeckungen. Im Agrarsektor sieht Altmann Potenzial. Denn wer meint, dass sich die heimischen Landwirte nicht für ausgeklügelte Technik und modernste Hilfsmittel interessieren, der sollte sich die im Herbst 2024 veröffentlichten Studie des „Digital Skills Barometers“, die der Verein fit4internet in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Österreich und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut durchgeführt hat, genauer ansehen. Denn die heimischen Bäuerinnen und Bauern besitzen großes Wissen rund um Digitalisierung, künstliche Intelligenz und smarte Technologien und sehen diese Bereiche auch als Zukunftschance. Die Studie zeigt auch, dass knapp die Hälfte der befragten Landwirtinnen und Landwirte in der Gruppe der „digitalen Vorne-Dabei's“ angesiedelt ist.
Einzelschrank punktet
Aber zurück zu „Hennriette“. Der Hühnerstall ist in drei Bereiche eingeteilt: einen Scharrraum im unteren Bereich des Anhängers, einen darüberliegenden Stallbereich mit den Legenestern und einen abgetrennten Arbeitsraum zur Eierabnahme. In letzterem ist unter anderem die Steuerung für Licht, die Klappen und diverse Förderbänder untergebracht, die auch mittels Fernzugriff gesteuert werden können. Und hier stehen zwei Rittal VX SE Schaltschränke in den Abmessungen 600/400/1.800 mm. „Unser System-Einzelschrank VX SE ist das ideale Bindeglied zwischen den Rittal AX Kompaktgehäusen und den VX25 Anreihschränken“, erklärt Werner Bendekovits, Technischer Außendienst bei Rittal.
Gerade wenn Schaltschränke als Stand-Alone-Lösungen zum Einsatz kommen, bieten Standschränke wie der VX SE zahlreiche Vorteile. Im Gegensatz zu Anreihschränken mit Rahmengestell und abnehmbaren Seitenwänden verfügt der Einzelschrank über einen Korpus aus einem Stück Stahlblech oder Edelstahl, das bedeutet, dass die Wände spaltlos aus einem Stück Blech gefertigt sind. Durch die geringe Anzahl an notwendigen Komponenten können die Bestellung und die Montage deutlich einfacher und schneller abgewickelt werden. Eine erhöhte Sicherheit ist ebenfalls gewährleistet, da z.B. durch die fehlenden Spalten zwischen Seiten, Dach und Rahmen die Ablagerungen von Schmutz verhindern. Mit ein Grund für Christian Altmann sich für die Einzelschränke zu entscheiden: Denn auch wenn die Schränke räumlich getrennt von den Hühnern aufgestellt sind, gibt es keine Ecken und Winkel, die Schädlingsbefall und Ungeziefer begünstigen könnten.
Einfacher mit Rittal Configuration System
Seit 2012 hat die CLA Tech ihren Standort in Guntersdorf im Weinviertel. Ganz nach dem Unternehmensmotto „Technik aus Leidenschaft“ sucht Altmann mit seinem Team gerne die Herausforderung. Und die finden sie vor allem im Sondermaschinenbau. „Wir übernehmen aber nicht nur die Planung und Fertigung von individuellen Lösungen, sondern auch die Steuerung, Instandhaltung und Wartung der Maschinen“, versichert der Geschäftsführer. Mit seinen 30 Mitarbeitern, die zwischen den Abteilungen „schwimmen“, also überall eingesetzt werden, können komplexe Strukturen in verschiedenen Größen und Ausführungen vom Entwurf bis zum letzten Detail konstruiert werden. „Da wir sowohl das mechanische wie auch das E-Engineering hausintern abwickeln, ist die Planung – vor allem im Sondermaschinenbau – flexibler und wir können somit auf die individuellen Kundenbedürfnisse eingehen. Wenn man die Planung selbst in der Hand hat, kennt man die Anforderungen und wird auch nicht von der Größe eines Schaltschrankes überrascht“, versichert Altmann lachend.
Apropos Schaltschränke. Die Zusammenarbeit mit Rittal besteht seit der Gründung des Unternehmens 2010. Vor allem die Klein- und Kompaktschränke KX und AX sowie RiLine 60mm-Komponenten aus dem Stromverteilungsportfolio kommen bei den verschiedenen Projekten zum Einsatz. Besonders interessant ist für Altmann und sein Team der Rittal Konfigurator RiPanel. Mit Hilfe dieses Online-Konfigurators können sie nicht nur die Schränke mit dem passenden Zubehör einfach, schnell und fehlerfrei auswählen, sondern auch die Fertigungsunterlagen und Konfigurations-Daten erstellen sowie Ausbrüche und Bohrungen gleich mitplanen. Werner Bendekovits wirbt für eine ergänzende Dienstleistung von Rittal: „Wir bearbeiten diese fertig konfigurierten Schränke gleich im deutschen Werk und liefern sie dann fertig an CLA Tech. Neben der Zeitersparnis und der Arbeitserleichterung gibt es einen weiteren Vorteil: die Schnittkanten sind pulverbeschichtet. Die Ausschnitte müssen nachträglich nicht mehr händisch bearbeitet werden“. Christian Altmann ist begeistert von diesem Service: „Das macht uns das Leben schon sehr viel einfacher.“ Für ihn komme sowieso nur Rittal in Frage: „Für uns macht es außerdem Sinn, nur einen Lieferanten zu haben, denn dann weiß jeder Mitarbeiter, wie die Produkte zu handeln sind. Und die Rittal-Schränke gehören einfach zu den Besten“, lobt der CLA-Tech-Chef abschließend.
Kunden im Gespräch
Christian Altmann, Geschäftsführer CLA Tech Maschinen- und Fertigungstechnik GmbH, erzählt, warum er Rittal als Partner schätzt.