Reschreiter Energietechnik GmbH setzt auf das Zusammenspiel und die Kompetenz von Rittal und Eplan. Optimale Engineering-Möglichkeiten mit nativen Schnittstellen zum Schaltschrankbearbeitungszentrum Perforex erlauben dem Unternehmen einen digitalen und automatisierten Fertigungsprozess. Ein weiterer Pluspunkt in der Zusammenarbeit: der persönliche Kontakt. Und den schätzt Reschreiter-Geschäftsführer Thomas Semmelmann als Kunde besonders.
Text: Barbara Sawka
„Wir mussten in unserem Hamsterrad immer schneller und schneller laufen“, erzählt DI Thomas Semmelmann, Geschäftsführer der Reschreiter Energietechnik GmbH und meint damit die immer kürzer gewordenen Durchlaufzeiten im Schaltanlagen- und Steuerungsbau. Unterbrochen wurde diese Dynamik dann durch die Auswirkungen der Pandemie mit ihren Engpässen in der Lieferkette und bei den Mitarbeitern. Vorher habe der Kunde einfach den Lieferanten in die Pflicht genommen und immer schnellere Lieferungen erwartet, so Semmelmann und weiter: „Mittlerweile gibt es wieder mehr Verständnis zwischen Kunden und Lieferanten.“ Lagen früher nur bis zu sieben Wochen zwischen Auftragseingang und Auslieferung, können heute schon einmal bis zu 14 oder sogar 20 Wochen vergehen.
Denn weiterhin sorgen Materialengpässe und die Verfügbarkeit der Mitarbeiter, vor allem im Engineering, noch für Verzögerungen. Was hier weiterhin hilft: die Optimierung der Schnittstellen. Eine, die besonders gut bei Reschreiter funktioniert, ist das Zusammenspiel der Schwesterfirmen Rittal und Eplan. „Eplan ohne den Rittal Schrank wäre nur die Hälfte wert und umgekehrt“, sagt Semmelmann.
Von den Daten bis zur Fertigung
Die Reschreiter Energietechnik in Hallwang gilt als eines der führenden österreichischen Unternehmen für die Konstruktion und Fertigung von elektrotechnischen Schalt-, Steuer- und Regelanlagen. Das Unternehmen ist in der Umwelttechnik, im Bereich Energietechnik und Leistungsverteilung sowie im Bereich Heizung, Klima und Lüftung tätig. „Unser Job ist sehr werkslastig. Das bedeutet: Wir liefern ‚nur’ bis zur Bordsteinkante. Im Laufe der Zeit haben wir uns auf die Werksprozesse konzentriert – also vom Eingang der Kundendaten über die Verarbeitung zum Schaltplan bis hin zur Fertigung“, fasst Semmelmann das Angebot zusammen, das das Unternehmen mit bis zu 60 Mitarbeitern umsetzt. „Davon sind zehn als Eplan-Zeichner tätig und 25 arbeiten in der Werkstatt“, ergänzt Albert Ebner, Executive Engineer Software & Coordinator CAE Engineers bei Reschreiter.
Aber auch in Hallwang wachsen die Fachkräfte nicht auf den Bäumen. „Wenn wir mehr Leute hätten, könnten wir sicher noch zwei bis drei Wochen schneller sein“, klagt der Geschäftsführer. Aktuell wird der Mangel an Engineering-Mitarbeitern mit dem eigenen Nachwuchs gelöst. So geht man pro aktiv etwa auf die Mitarbeiter aus der Fertigung zu, die ihre praktische Erfahrung im Engineering einbringen können. Dazu bekommen sie einen Paten an die Seite gestellt, damit sie sich gut weiterentwickeln.
Aber auch in Hallwang wachsen die Fachkräfte nicht auf den Bäumen. „Wenn wir mehr Leute hätten, könnten wir sicher noch zwei bis drei Wochen schneller sein“, klagt der Geschäftsführer. Aktuell wird der Mangel an Engineering-Mitarbeitern mit dem eigenen Nachwuchs gelöst. So geht man pro aktiv etwa auf die Mitarbeiter aus der Fertigung zu, die ihre praktische Erfahrung im Engineering einbringen können. Dazu bekommen sie einen Paten an die Seite gestellt, damit sie sich gut weiterentwickeln.
Kompetenz nutzen
Um Weiterentwicklung ging es auch 2019. Denn da stellte sich für Reschreiter die Frage, wohin die Reise gehen soll. Und die zeigte eindeutig Richtung Systemvernetzung. „Früher haben wir etwa die Türausschnitte bei Schaltschränken mechanisch gesägt und das war alles andere als gerade. Davon wollten wir weg, aber nicht hin zu einer Insellösung“, erzählt Thomas Semmelmann. Fündig ist man bei einem alten Bekannten geworden: Rittal. Das Unternehmen hat sich längst vom Produkt- zum Systemlieferanten entwickelt, weiß auch Semmelmann und freut sich über diese Entwicklung: „Zu einem viereckigen Stück Blech, das genial konstruiert war, hat sich Rittal Engineeringtools von Eplan und Maschinenkompetenz dazu geholt und diese Kompetenz wollten wir nutzen.“
Und genau deshalb ist die Entscheidung für das Rittal Schaltschrankbearbeitungscenter Perforex gefallen, weil es eine native Schnittstelle zu Eplan gibt. Die Perforex beschleunigt bei der mechanischen Bearbeitung von kleinsten Gehäusen und Flachteilen bis hin zum Großschrank aller zerspanbaren Materialien die Durchlaufzeiten.
Doch hier soll noch nicht Schluss sein. Der nächste Schritt bei Reschreiter geht Richtung automatische Drahtfertigung. „Hier sind wird aktuell noch durch unsere Infrastruktur eingeschränkt. Daher müssen wir noch etwas mit der Umsetzung warten, denn wir wollen ja keinen Ferrari-Motor in einen Fiat Punto einbauen“, versichert Semmelmann lachend. Auf alle Fälle sind schon jetzt alle Voraussetzungen vorhanden, um die Prozesse später voll digitalisiert weiter zu fahren.
Datenbank ist Schatz des Unternehmens
Schon seit 1987 wird bei Reschreiter mit Eplan gearbeitet. Im Zuge der neuen Anforderungen an das Engineering wurde auf Eplan Pro Panel umgestellt. Damit können Steuerungsschränke, Schaltanlagen und Stromverteilersysteme für die Energieversorgung in 3D konzipiert und konstruiert werden. Vielfältige Daten und Informationen für die Fertigung werden automatisiert bereitgestellt – von der Komponentenbeschriftung bis hin zur Unterstützung des manuellen Verdrahtungsprozesses. Zur Unterstützung gibt es das Eplan Dataportal, in dem sämtliche standardisierten und international gültigen Gerätedaten von 436 Hersteller in mehr als 1.420.000 Datensätzen verfügbar sind. Allerdings versteht laut Albert Ebner jeder Hersteller unter 3D-Daten etwas anderes. „Die einen sind so detailreich, dass man das Produkt nachbauen könnte und bei den anderen gibt es nichts. Wir haben diese Daten für uns bereinigt und hüten unsere Datenbank daher wie einen Schatz.“
Aber noch bevor es bei Reschreiter zur Detailplanung geht, müssen noch ein paar andere Hürden genommen werden. Denn die Pläne sind nur so gut, wie die Daten. Und wenn die nicht vollständig vorhanden sind, kommt es zu Verzögerungen. Zwischen dem Ausschreibungstext und dem Plan liegen manchmal Welten und damit auch verstecktes Potenzial. „Würde man die daraus resultierenden Liegezeiten reduzieren, würde uns das schneller bei der Auslieferung machen“, so Ebner. Aber auch die vielen verschieden Tools der unterschiedlichen Gewerke, die speziell auf ihre Komponenten ausgerichtet sind, machen ein BIM (Building Information Modelling) schwierig. Und auch der Planer hat oft nur mehr die Aufgabe des Ausschreibenden und das erledige er häufig mittels Copy&Paste. Das Ergebnis ist dann nicht zu 100 % schlüssig, was das Bauvorhaben betrifft. „Es hilft aber nichts, sich in die Opferrolle zu begeben. Ein aktiver Beitrag von allen ist nötig“, fordert Thomas Semmelmann.
Geschäfte mit Menschen
Keine weiteren Forderungen kommen, wenn es um die Zusammenarbeit mit Rittal und Eplan geht. Da gibt es nur Lob. „Wir verwenden zu 70 % den Standschrank und der ist schon sehr durchdacht, nicht nur in seiner Geometrie, sondern auch beim Zubehör. Außerdem schafft es das Rittal Team zeitgenau zweimal die Woche zu liefern und das hilft uns enorm“, versichert Semmelmann und streicht auch noch den persönlichen Kontakt hervor. „Es gibt Menschen, die man anrufen kann. In Österreich ist der persönliche Kontakt viel wert. Denn am Ende des Tages machen Menschen das Geschäft“, so der Geschäftsführer abschließend.
www.rittal.at
www.reschreiter.at