Alexander Bürkle

Elektrokonstruktion mit dem digitalen Zwilling

In den über 100 Jahren seit Gründung hat sich die Alexander Bürkle GmbH & Co. KG immer wieder neu erfunden, dabei aber stets auf den vorhandenen Kernkompetenzen aufgesetzt. Aktuell entwickelt sich das Unternehmen, das an 22 Standorten im Süden Deutschlands rund 800 Mitarbeiter beschäftigt, vom Elektrogroßhändler zum Dienstleister, der seinen Kunden in Gebäudetechnik und Industrie intelligente Engineering-Unterstützung bietet und sie damit auf dem Weg in die digitalisierte Zukunft begleitet. Im Jahr 2019 entschlossen sich die Verantwortlichen, die Engineering-Dienstleistungen konsequent auszubauen und den Kunden Wege in die Industrie 4.0 aufzuzeigen – mit einem neuen Konzept für die Planung von elektrischen Anlagen. Den Anfang machte die Gebäudetechnik. Fabian Camek, Leiter Konstruktion: „Wir haben die ECAD-Software ausgetauscht und auf EPLAN migriert, das die besten Möglichkeiten für eine durchgängige Datennutzung bietet – vom ersten Konzept über die Detailplanung bis zum Anlagenbetrieb.“

Planung automatisiert

Der Nutzen der Gebäudeverteiler-Konstruktion mit den Tools EPLAN Cogineer und Preplanning lässt sich mit einem Satz beschreiben: „Während der Planer – häufig vor Ort beim Kunden – den Verteiler konfiguriert und per ´Drag und Drop´ die Komponenten auswählt und zuordnet, übernimmt das ECAD-System schon im Hintergrund die Konstruktionsarbeit.“ Die grundlegende Planungsarbeit wird also automatisiert erledigt – bis ins Detail. Selbst die Beschriftung der Kabel und Adern – die später ebenfalls automatisch erstellt wird – steht dann bereits fest, ebenso der 3D-Aufbau des Schaltschrankes.

Die Entscheidung für EPLAN war richtig. Wir haben unser Engineering-Portfolio ausgebaut und pflegen intensiveren Kontakt zu unseren Kunden, denen wir viel Arbeit abnehmen.
Fabian Camek, Leiter Konstruktion, Alexander Bürkle

Schaltschränke für Industrie 4.0

Im zweiten Schritt hat Alexander Bürkle diese Prinzipien auf den Schaltschrankbau für Industriekunden wie beispielsweise führende Werkzeugmaschinenhersteller übertragen. Auch hier nimmt der Engineering-Anteil weiter zu, und eine wichtige Voraussetzung dafür schafft die durchgängige Planung und Elektrokonstruktion auf der EPLAN Plattform. Die (Vor)Planung erfolgt mit EPLAN Preplanning, der dreidimensionale Schaltschrankaufbau mit EPLAN Pro Panel und die Planung der hydraulischen und pneumatischen Steuerungen mit EPLAN Fluid. Sämtliche Bauteile, die für die Montage der Gebäudeverteiler und, im zweiten Schritt, der Schaltschränke für die Industrie, benötigt werden, sind mit allen Kenndaten und Abmessungen in EPLAN hinterlegt. Drei Kollegen in der Elektrokonstruktion erfassen neue Artikel nach einheitlichen Richtlinien, die in einem „Style Guide“ hinterlegt sind, und pflegen diese in die Artikeldatenbank von Alexander Bürkle ein.

Artikeldatenbank: Grundlage für den „digitalen Zwilling“

Für die Maschinenbauer und deren Kunden sind diese Daten der „digitale Zwilling“, d.h. das virtuelle Abbild der Maschine oder Anlage, das über deren gesamte Lebensdauer an deren aktuellen Stand angepasst wird. Fabian Camek: „Weil digitale und reale Anlagen dauerhaft miteinander verbunden sind, entwickeln sie ein Objektgedächtnis. Wer die digitalen Daten nutzt und pflegt, spart Zeit und Geld, weil er zum Beispiel die Inbetriebnahme und die Instandhaltung besser planen kann und im Servicefall stets alle benötigten Informationen zur Hand hat. Auch bei der Modernisierung oder beim Umbau einer Maschine sind diese Daten sehr wertvoll.“ 

 „Wir konstruieren jetzt organisch, ausgehend von den Funktionen und nach Modulen und Feldern strukturiert“, erklärt Fabian Camek. Der Konstrukteur fängt also nicht mit der Auswahl einer Schaltschrankgröße an, sondern die Größe ergibt sich von selbst aus den Funktionen, Bauteilen und Modulen. Dabei bedienen sich die Elektrokonstrukteure – sofern vom Kunden nicht anders gewünscht – aus dem Rittal-Programm. Darüber hinaus, so Fabian Camek, führt der verbesserte Workflow dazu, dass die Konstruktionen auf Anhieb fehlerfrei sind. Und: „Viele Einzelaufgaben wie die Auswahl der Befüllung der Kabelkanäle oder das Kennzeichnen von Betriebsmitteln erfolgen automatisch.

Übersicht

Projekt
Ort
Freiburg/Breisgau, Deutschland
Branche
Electrical-and-Automation
Herausforderung

Der Weg ins Zeitalter von Industrie 4.0 – damit verbunden eine möglichst hohe Digitalisierung

Lösung

Die grundlegende Planungsarbeit wird also automatisiert erledigt – bis ins Detail.
 

Selbst die Beschriftung der Kabel und Adern – die später ebenfalls automatisch erstellt wird – steht dann bereits fest, ebenso der 3D-Aufbau des Schaltschrankes