Sicherheitsräume

Material 7857970

Allgemeine Vorbemerkungen

Der Auftragnehmer (AN) muss ein Qualitätssicherungssystem nach ISO 9001
/ EN 29001 zum Zeitpunkt der Vergabe nachweisen.
Die Sicherheitsanforderungen an die Ausführungsqualität der Produkte
erfordern den Nachweis von werkseigenem Montagepersonal. Ein
entsprechendes Zertifizierungswesen für das Montagepersonal ist
nachzuweisen.
Aufgrund der Bedürfnisse des Auftraggebers (AG) sind an den
IT-Sicherheitsraum nachstehende Grundanforderungen einzuhalten und mit
entsprechendem Zertifikat nachzuweisen.

Feuerwiderstandswert
Erfüllung der Anforderungen an den Raumabschluss und die Wärmedämmung
über 90 Minuten (EI 90 in Anlehnung an EN 1363 / EN 13501) für die
Zellenkonstruktion und deren Einbaumodule wie Türen, Kabelschottungen
oder Belüftungseinheiten als Systemprüfung
Ausführung als Raumsystem mit Prüfnachweis

Einbruchsschutz
RC 2 Systemprüfung (Widerstandsklasse 2 nach EN 1627 / EN1630)
RC 3 Systemprüfung (Widerstandsklasse 3 nach EN 1627 / EN1630) optional
anbieten
Ausführung als Raumsystem mit Prüfnachweis

Staubschutz
Eine Staubdichtigkeit IP5x nach EN 60529 für die Zellenkonstruktion und
deren Einbaumodule
Ausführung als Raumsystem mit Prüfnachweis

Spritzwasserschutz
Eine Löschwasserdichtigkeit IPx6 nach EN60529 für die Zellenkonstruktion
und deren Einbaumodule
Ausführung als Raumsystem mit Prüfnachweis

Technische Vorbemerkungen
Der IT-Sicherheitsraum muss den nachfolgend genannten Regeln
entsprechen:
Der IT-Sicherheitsraum stellt ein eigenständiges Raum-in-Raum System
dar. Der Sicherheitsraum entspricht dem festgelegten Feuerwiderstand,
sofern der Boden (Decke), auf dem er errichtet wird, die Anforderungen
an den Raumabschluss, die isolierende Wirkung und die Tragfähigkeit für
eine Dauer von 90 Minuten erfüllt.
Der IT-Sicherheitsraum ist auf Grund des Standortes zuverlässig gegen
physikalische Bedrohungspotenziale aus dem Umfeld durch den AN zu
sichern. Hierzu sind seitens des AN entsprechende Nachweise zu
erbringen.
Alle Verbindungselemente der Sicherheitszelle sind als demontierbare und
wieder verwendbare Verbindungstechniken auszulegen.
Alle Klimaöffnungen bzw. Öffnungen zur Ableitung des Überdrucks im
Flutungsfall mit Löschgas sind mit selbstschließenden
Verschlusstechniken auszustatten. Der freie Querschnitt der Öffnung ist
gemäß den Projektanforderungen zu dimensionieren. Die
Abschlusseinrichtung muss im Brandfall unabhängig von Fremdenergie
schließen. Im Brandfall sind diese durch netzunabhängige, mechanische
Schließvorrichtungen selbstständig hermetisch zu schließen. Die
Ansteuerungsmöglichkeit durch eine bauseitige Brandmeldeanlage ist
zwingend vorzusehen, und die Öffnung muss gewollt, elektromotorisch von
außen erfolgen.
Kabeleinführungen in den Sicherheitsraum sind entsprechend der
jeweiligen Prüfkriterien nachgewiesen und entsprechen der Wertigkeit der
Sicherheitszelle. Seitens des AN sind Nachweise zu erbringen.
Die Konstruktion ist in Stahl-Kassetten-Bauweise auszuführen.
Alle aus Metall bestehenden Bauteile und Oberflächen sind zu behandeln
und mit zusätzlicher Korrosionsschutzbeschichtung auszuführen.
Im Raum selbst sowie im Wand- oder Deckenbereich werden keine brennbaren
Materialien als Isolationshilfen Verwendung finden.
Die Möglichkeit der Anbindung des IT-Sicherheitsraumes an eine
vorhandene zentrale Brandmeldeanlage und andere Sicherheitsmeldesysteme,
die der Auftraggeber bevorzugt, muss problemlos gewährleistet sein.
Alle geforderten Eigenschaften sind vom Bieter mit entsprechenden
Zertifikaten und Prüfzeugnissen nachzuweisen.

Beschreibung

Technische Dokumentation / Bedienerhandbuch
Für das Bauvorhaben ist vom Auftragnehmer (AN) nach Abschluss aller
Arbeiten und mit der Abnahme durch den Bauherren eine Dokumentation in
3-facher Ausfertigung ohne besondere Berechnung vorzulegen.
Alle Dokumentationen sind in DIN A 4 zu kopieren bzw. Zeichnungen zu
falten und in Ordnern, geordnet nach Gewerken vorzulegen.
Zur Dokumentation zählen je nach Ausführung:
- Abnahmezeugnisse
- Abnahmeprotokolle
- Messprotokolle
- Revisionspläne
- Schaltpläne
- Prüfzeugnisse
- Bedienungs- und Wartungsanleitungen
- Behördliche Abnahmeprotokolle (sofern erforderlich)
- Ersatzteilliste über Verschleißteile
- Werksbescheinigungen
- Prüf- und Zulassungsnachweise

Technische Änderungen sind nur dann zulässig, wenn diese im Einklang mit
jeweils gültigen Prüfrichtlinien und Normen stehen, und das
Einverständnis des Auftraggebers vorliegt.
Der Bieter bestätigt mit Abgabe des Angebotes, dass er eine
Nachlieferungsgarantie für alle eingebauten Teile für die Dauer von
mindestens 10 Jahren nach Abnahme übernimmt. Dies gilt auch für Teile,
die der Bieter nicht selbst herstellt, sondern nur liefert und einbaut.
Dabei können technische Änderungen z. B. für Verbesserungen in die
Produkte einfließen.
Vor Ausführung der Arbeiten sind vom Bieter Projekt- und Verlegungspläne
anzufertigen, in denen alle Einbauteile sowie Infrastrukturelemente
ersichtlich sind. Die Pläne sind rechtzeitig zur Genehmigung vorzulegen.

IT-Sicherheitsräume – Modulare Sicherheitszelle
Lieferung und Montage eines modularen IT-Sicherheitsraumes. Die
Produktfeatures entsprechen der Leistungsbeschreibung.
Der modulare IT-Sicherheitsraum ist in “Stahlsandwich-Modulbauweise”
freistehend auszuführen. Es muss eine selbsttragende, demontierbare und
erweiterbare Raumzellenkonstruktion sein.
Die Außenhaut der Zelle ist gegen äußere Einwirkungen durch den
Baukörper so auszubilden, dass Beschädigungen der Isoliermaterialen
auszuschließen sind.
Die Verbindungen der Elemente sind durch lösbare und wiederverwendbare
Verbindungstechniken auszulegen.
Die Verbindungstechnik ist als Steckverbindung auszuführen. Aufgrund der
baulichen Gegebenheiten ist eine Zugänglichkeit der zu errichtenden
Wandmodule nicht in jedem Fall gegeben. Schraubverbindungen oder
Klemmprofile sind aus diesem Grunde auf der Außenseite der zu
errichtenden Sicherheitszelle nicht zulässig.
Ein elektrische Anschluss (Potentialausgleich) der Stahlkassetten ist
über eine 16mm² Kupferleitung an der Potentialausgleichschiene im
Sicherheitsraum herzustellen.

Zellenaußenmaße in mm (gefordert - vom AG einzutragen)
Länge:
Breite:
Höhe:
Höhe Doppelboden:

Die technische Beschreibung sowie der Konstruktionsaufbau sind
einschließlich aller geforderten Prüfzeugnisse beizufügen.

IT-Sicherheitsraum Zugangstüre

Lieferung und Montage einer Zugangstüre als Eintürsystem Türanschlag DIN
rechts oder links.

Das Türsystem ist entsprechend der geforderten Prüfkriterien geprüft.

Ein Nachweis ist seitens des AN zu erbringen.

Ausstattung:

- Ausgelegt als Brandschutztüre mit Schließmechanismus.
oder
- Ausgelegt als Brandschutztüre mit Schließmechanismus und
Feststelleinrichtung.
- Ausgestattet mit Elektroschloss zur Ansteuerung des bauseitigen
Zutrittskontrollsystemes, sowie pot.-freie Kontakte zur Überwachung der
Türe.

Oberflächenbehandlung der Zugangstüre:
Stahlteile verzinkt und grundiert. Die Endlackierung erfolgt in RAL
9005.
Breite: 1000 mm
Höhe: 2000 mm
Türblattstärke: 206 mm

Dem Angebot sind Einbauzeichnungen und der Türaufbau beizufügen.

IT-Sicherheitsraum Kabel- und Rohrschottung

Lieferung und Montage von Kabel- und Rohrschotts zur Einführung der
Daten-, Steuer- und Versorgungskabel sowie Rohre der Kälteversorgung und
Löschanlage in den modularen IT-Sicherheitsraum.
Die Schottung muss mit der Sicherheitszelle geprüft sein. Ein
entsprechender Nachweis ist im Bezug auf die Prüfkriterien seitens des
AN zu erbringen.

Anzahl und Durchmesser der einzuführenden Kabel (vom AG einzutragen):

IT-Sicherheitsraum Brandschutzklappe

Brandschutzklappe mit elektrischem Antriebssystem
Feuerwiderstandsklasse: EI 90

Zum brandschutztechnischen Verschließen der Öffnungen für Belüftung und
Klimatisierung und zur Rauchgasentsorgung.
Öffnungsquerschnitt (HxB): 200 x 200 mm
Freier Querschnitt: 0,029 m²
Öffnungsquerschnitt (HxB): 300 x 300 mm
Freier Querschnitt: 0,074 m²
Öffnungsquerschnitt (HxB): 500 x 500 mm
Freier Querschnitt: 0,223 m²
Öffnungsquerschnitt (HxB): 700 x 700 mm
Freier Querschnitt: 0,452 m²

Brandschutzklappe mit pneumatischem Antriebssystem
Feuerwiderstandsklasse:,,EI 90

Zum brandschutztechnischen Verschließen der Öffnungen für
Überdruckableitung.
Öffnungsquerschnitt (HxB): 200 x 200 mm
Freier Querschnitt: 0,029 m²
Öffnungsquerschnitt (HxB): 300 x 300 mm
Freier Querschnitt: 0,074 m²
Öffnungsquerschnitt (HxB): 500 x 500 mm
Freier Querschnitt: 0,223 m²
Öffnungsquerschnitt (HxB): 700 x 700 mm
Freier Querschnitt: 0,452 m²

Elektronische Systemsteuerung

Zur Koordinierung der optionalen Infrastrukturelemente wie z.B.
Brandmelde- und Löschanlage, den dafür erforderlichen
Überdruckableitungen oder einem Elektroschloss ist eine elektrische
Systemsteuerung anzubieten.
Lieferung und Montage der betriebsfertig installierten und geprüften
elektronischen Steuerung inkl. aller im Raum befindlichen elektrischen
Komponenten.
- Schaltschrank (Stahlgehäuse) mit verriegelbarer Fronttüre
- Farbe RAL 7035 einbrennlackiert oder gleichwertig. Festlegung durch AG
- Abmessung je nach Raumgröße und Anforderungen
- Bauseitige Netzversorgung 1Ph 230V / 50Hz bzw. 3Ph 400 V / 50 Hz je
nach Leistungsanforderung
- Bauseitige Ansteuerung der Systemsteuerung über potential-freie
Kontakte der angeschlossenen Überwachungssysteme (z.B. BMZ, Löschanlage
etc.)

Grundausstattung – Schaltschrank
- Fehlerstromschutzschaltung
- Überspannungsschutz nach DIN VDE 0110-1:1997-04 Anforderungsklasse C
- USV-Modul mit integrierten Akkumulatoren im Schaltschrank
- Freiprogrammierbares Steuerrelais
- Diverse pot.-freie Kontakte zur bauseitigen Weiterleitung
- Alarmeingänge für internen und externen Brandabschnittsbereich

Optisch-akustischer Alarmgeber
Kombination aus Hupe und Blitzpulser

Beleuchtungsanlage
Die Beleuchtungsanlage ist betriebsfertig zu installieren. Die
technische Ausführung entspricht den derzeit geltenden Normen und
Richtlinien.
Die Anzahl der Leuchten richtet sich nach den Abmessungen des
Sicherheitsraumes, die Beleuchtungsstärke ist nach DIN 5035 auf 500 Lux
mittlerer Gebrauchswert ausgelegt.

Sicherheits-Notleuchte(n) nach EN 1838
Platziert für die Orientierung und Fluchtwegskennzeichnung als
Einzelbatterieleuchte mit einer Autonomiezeit von 3 Stunden.