Im Flugbetrieb spielt Sicherheit eine größere Rolle als anderswo. Die Energieversorgung der Landesysteme aber auch des Flughafens muss immer und unter allen Umständen gewährleistet sein. Sogar für den Wartungsfall der Notstromsysteme sind Redundanzen vorgeschrieben. Das führte am Düsseldorfer Flughafen zu einer äußerst herausfordernden Installation, die der Schaltanlagenbauer Henkelhausen nun mit Hilfe zweier CS Toptec-Schaltschränke von Rittal sicherer und einfacher gestalten konnte.
Übersicht
- Projekt
- Flughafen Düsseldorf
- Ort
- Düsseldorf, Germany
- Herausforderung
Die Sicherheitsvorschriften für den Betrieb eines Flughafens sind streng. So sind Notstromversorgungssysteme ebenso vorgeschrieben wie die regelmäßige Wartung derselben. Allerdings sind die zahlreichen Notstromsysteme des Flughafen Düsseldorf über den gesamten Flughafen verteilt und die mobilen Notstromgeneratoren für den Wartungsfall dürfen nur im Freien aufgestellt werden. Das führte zu langen Kabelstrecken und aufwändigen Brandschutzmaßnahmen
- Lösung
Der Schaltanlagenbauer Henkelhausen errichtete zwei Outdoorschränke der Serie Rittal CS Toptec in der Nähe der Landebahnen, die über eine hohe Schutzklasse verfügen. Diese wurden über Leistungskabel im Unterboden mit der Niederspannungshauptverteilung fest verbunden. Zusätzlich kann ein Kupplungsschalter im Schrank je nach Situation schnell zwischen Netz, USV und mobilem Notstromaggregat hin und herschalten
Um die Stromversorgung bei Wartungsarbeiten unkompliziert und sicher zu gewährleisten, haben wir uns mit Rittal beraten und uns für zwei CS Toptec-Schaltschränke entschieden.
Ein Stromausfall darf die Landung eines Flugzeuges ebenso wenig gefährden wie die Entrauchung eines brennenden Terminals. Während der regelmäßig vorgeschriebenen Wartungsintervalle der Notstromsysteme werden mobile Dieselgeneratoren an das Netz geschlossen. Sie gewährleisten, dass im Fall der Fälle die Instrumentenlandesysteme ihre Signale weiterhin senden und die Flugzeuge ihren Weg auf die richtige Landebahn finden. Sie sorgen auch dafür, dass sich im Brandfall Türen öffnen, Piktogramme leuchten und der Rauch abgezogen wird. Da die Wartung der rund 40 bis 50 Notstromsysteme des Flughafen Düsseldorfs allerdings nur mit großem Aufwand möglich war, hat sich das Projektteam Henkelhausen und Rittal für die feste Installation zweier CS Toptec-Schaltschränke an den beiden wichtigsten Startbahnstationen entschieden. Sie vereinfachen die Wartung und sorgen für ein Plus an Sicherheit.
Vor der Installation der beiden CS Toptec-Schaltschränke mussten die mobilen dieselbetriebenen Aggregate immer wieder aufs Neue mit den Notstromsystemen verbunden werden. Da die Aggregate aus Sicherheitsgründen im Außenbereich des Flughafens aufgestellt werden mussten, waren lange Strecken hin zu den schwer zugänglichen und dezentral verteilten Notstromversorgungssystemen mit Leistungskabeln zu bewältigen. Doch zwischen Notstromversorgungen und Dieselgeneratoren befanden sich Türen, die aus Sicherheits- und Brandschutzgründen geschlossen bleiben sollten. Also musste für die Zeitspanne der Wartung ein hoher Aufwand an Schutzmaßnehmen betrieben werden, um den verschiedenen Auflagen gerecht zu werden.
Gemeinsam mit Rittal konnte der Schaltanlagenbauer Henkelhausen seinem Kunden, dem Flughafen Düsseldorf, schnell eine wesentlich praktikablere Lösung vorschlagen. Statt jedes Mal aufs neue Kabel zu verlegen, wurden zwei CS Toptec-Schaltschränke fest mit der Niederspannungshauptverteilung verdrahtet. Ein einmaliger Aufwand. Die Kabel liegen nun im Doppelboden und sind brandschutztechnisch sicher. Die CS Toptec-Schaltschränke verfügen über eine hohe Schutzklasse und sind somit bestens geeignet für den Outdoor-Einsatz: Sie sind temperaturbeständig, resistent gegenüber hoher UV-Einstrahlung. Weder aggressive Stoffe, Wind, Staub noch Feuchtigkeit können ihnen etwas anhaben. Außerdem ist innerhalb der Schränke ein Sammelschienensystem von Rittal mit passenden Anschlussleisten berührungssicher eingebaut. Einen weiteren Vorteil bietet ein Kuppelschalter, der in die CS Toptec-Schränke integriert werden konnte. Er schaltet nahezu unterbrechungsfrei je nach Situation zwischen Netz, USV und mobilem Notstromaggregat hin und her. „Bislang gab es Schaltschränke mit dieser Ausstattung nicht auf dem Markt“, sagt Benedikt Sauer, Betriebsleiter Hochspannungstechnik Flughafen Düsseldorf. Im Vergleich zu vorher ist die Wartung der Notstromsysteme nun ein Kinderspiel.
Und im Fall der Fälle, wenn die Notstromsysteme für eine Wartung abgekoppelt sind, schlechte Sicht herrscht und das allgemeine Netz genau zu diesem Zeitpunkt zusammenbricht, kann der parallel mitlaufende Dieselgenerator innerhalb von weniger als einer Sekunde zugeschalten werden. Das heißt, sogar im Worst-Case ist der Flugverkehr in Düsseldorf gegen alle Unwägbarkeiten abgesichert.