Die Digitalisierung bringt einen regelrechten Boost für High Performance Computing (HPC), das gleichzeitig klimafreundlich funktionieren soll. Viel Rechenleistung, also viel Energie für Server und Kühlung, und das im Einklang mit der Umwelt – eine Herkulesaufgabe für Unternehmen mit ambitionierten Klimazielen. Mercedes-Benz Group AG und Infosys lösen das mit der Verlegung besonders rechenintensiver Workloads ins Lefdal Mine Datacenter in Norwegen, eines der grünsten und größten Rechenzentren der Welt.
Übersicht
- Projekt
- HPC in Lefdal MIne
- Ort
- Lefdal Mine, Norway
- Branche
- IT-infrastructure
- Automotive-Industry
- Herausforderung
HPC z.B. für Simulationen im Automobilbereich
Reduzierung des CO2-Fußabdrucks
- Lösung
Rechenzentrum in Lefdal Mine, das mit 100 Prozent erneuerbarer Energie arbeitet
TCO ist etwa 60 Prozent niedriger als bei anderen Rechenzentren
PUE zwischen 1.1. und 1.0
Keine CO2-Emissionen
200 MW Kapazität
High Performance Computing ist längst kein Randgebiet mehr. Mit Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge kommen immer höhere Anforderungen auf Unternehmen zu. Dieser Ausbau der rechen- und speicherintensiven Anwendungen steht – bisher übliche Stromversorgung und Kühlung vorausgesetzt – im Gegensatz zur zweiten Herausforderung, der sich die Industrie nun rasch und konsequent stellen muss: der Klimaneutralität. Also muss sich die HPC-Anwendung neu aufstellen.
Ein Vorreiter in Richtung klimafreundliches High Performance Computing ist die Mercedes-Benz Group AG. Der Premiumhersteller beginnt im Lefdal Mine Datacenter mit Crash-Simulation und Technologieentwicklungen für autonomes Fahren. Zugleich gestattet die modulare Infrastruktur Tempo in der Realisierung. Statt Jahre für Aufbau und Konfiguration des Rechenzentrums dauert es mit den Rittal Standards nur sechs bis acht Wochen. Die ersten Teile des von der Mercedes-Benz Group AG nach Lefdal verlegten HPC-Rechenzentrums wurden bereits Anfang 2022 live geschaltet.
GRÜNER GEHT‘S NICHT – LEFDAL MINE DATACENTER
Das Lefdal Mine Datacenter – spezialisiert auf High Performance Computing – ist in der Tat eines der grünsten weltweit und Vorbild in vieler Hinsicht. Es arbeitet mit 100 Prozent regenerativer Energie langfristig zu deutlich niedrigeren Stromkosten als etwa in Deutschland. Die Total Cost of Ownership (TCO) ist rund 60 Prozent niedriger als bei anderen Datacentern. Der Wert für Power Usage Effectiveness (PUE) liegt bei 1,1 bis 1,10 gegenüber durchschnittlich 1,7 in Deutschland. Es gibt keinen CO2-Ausstoß.
Da das Rechenzentrum unter der Meeresoberfläche liegt, kommt die Kühlung mit dem konstant acht Grad kalten Fjordwasser auch für Water Usage Effectiveness (WUE) auf einen Wert von null. Und bei diesen Werten verfügt LMD über einen White Space von 120.000 qm und eine Kapazität von 200 MW. In einem Land, in dem der europäische Datenschutz Gesetz ist.