27.09.2023

Aktuelle Information

Informationen zu den Vorwürfen des „Business Insider“

Wir achten unternehmensweit strengstens auf die Einhaltung von Gesetzen, internationalen Vorgaben und Embargos. Zu keiner Zeit haben wir gegen gültiges Sanktionsrecht verstoßen, weder vor noch nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine. 

Wir haben alle Vorwürfe – auch von externen Dritten – genau prüfen lassen. Wir distanzieren uns ausdrücklich von den Vorwürfen des Business Insider. Aus unserer Sicht stellen sie eine schwerwiegende, Rittal schädigende Irreführung der Öffentlichkeit dar. Wir haben daher rechtliche Schritte gegen die Redaktion eingeleitet.

Wir haben zu keiner Zeit an Unternehmen geliefert, die auf der Sanktionsliste standen:

Der Business Insider erweckt den Eindruck, dass Rittal aktiv und wissentlich das russische Militär beliefert hätte. Das Online-Portal behauptet, dass „der Rittal-Konzern jahrelang Bauteile für die IT-Technik eines KI-gestützten Gefechtskontrollsystems der Russen geliefert hat“.

Richtig ist, dass die russische Tochtergesellschaft von Rittal ausschließlich Unternehmen beliefert hat, die zu keiner Zeit – bis heute nicht – auf einer Sanktionsliste stehen und damit auch von international zuständigen Behörden nicht als kritisch eingeschätzt werden.

Ob oder wann Kunden von Rittal Russland wiederum an dritte kritische Endverwender geliefert haben, war und ist uns, anders als dargestellt, nicht bekannt. Den dargestellten direkten Zusammenhang von Lieferungen können wir nicht nachvollziehen.

Wir haben zu keiner Zeit nach Kriegsbeginn Rittal Produkte nach Russland geliefert: 

Es wird gezielt der Eindruck erweckt, Rittal habe nach Ausbruch des Krieges aus Deutschland nach Russland geliefert.

Richtig ist, dass Rittal mit Beginn des Krieges, noch bevor das Embargo deutlich verschärft wurde, alle Rittal Lieferungen nach Russland komplett eingestellt hat. Selbst LKW, die bereits auf dem Weg waren und noch hätten liefern dürfen, haben wir zurückgerufen.

Wir haben in der gesamten Organisation, auch international, sichergestellt, dass an keiner Stelle Lieferungen unserer Produkte nach Russland erfolgen. Dies haben wir am 28.02.2022 allen Tochtergesellschaften schriftlich klar angewiesen.

Die Kolleginnen und Kollegen in Russland waren ebenfalls angewiesen, die Ziele der Embargos auch innerhalb Russlands umzusetzen, ohne sich selbst zu gefährden. Sie sind jedoch russische Staatsangehörige und müssen sich als solche an die lokalen Gesetze halten – ebenso wie die dortige Rittal Tochtergesellschaft. Wenn sie also z.B. in Russland legale Aufträge ablehnen und damit die Herausgabe von bereits vor dem Exportstopp in Russland befindlichen Restbeständen verweigern, kann dies von russischen Behörden strafrechtlich verfolgt werden. Es drohen erhebliche persönliche Geld- und Freiheitsstrafen.

Wir haben ferner die Vertriebsaktivitäten gestoppt und die Auflösung unserer Tochtergesellschaft in Russland beschlossen. Aktuell läuft lediglich noch die administrative Abwicklung.

Hinzu kommt: Bei der im Artikel des Business Insider genannten Lieferung handelt es sich zu 98% nicht um Rittal Produkte, sondern um Produkte des deutschen Herstellers HEITEC, für den die russische Tochtergesellschaft als Distributor in Russland tätig war.

Der kleine Anteil von Rittal Produkten – zwei Lüfter-Einheiten – befand sich zum Zeitpunkt der Lieferung bereits als Lagerware in Russland, wurde also nicht zum entsprechenden Zeitpunkt von Rittal an seine Tochtergesellschaft nach Russland geliefert. Was der Kunde von Rittal Russland "NPO" mit dieser Lieferung unternommen hat, ist für uns nicht ersichtlich und damit in der Bewertung rein spekulativ.

Überdies lässt die gesamte Berichterstattung des Business Insider auf fehlende journalistische Sorgfalt, selektive und tendenziöse Informationsbeschaffung sowie mangelnde Objektivität schließen. Zwar hat der Business Insider auf unser Verlangen hin einige Angaben korrigiert, doch finden sich in der aktuell abrufbaren Textfassung noch immer zahlreiche Falschbehauptungen, die insgesamt einen unzutreffenden Eindruck erwecken.

Folgende Information zu den Produktlieferungen vor Beginn des Krieges:  

Rund 99 Prozent unserer Produkte fielen zu keinem Zeitpunkt – bis heute nicht – unter die „Dual Use Verordnung“ (Verordnung (EU) 2021/821) in ihrer jeweils gültigen und aktuellsten Fassung und verstießen nicht gegen das Russland-Embargo der europäischen Verordnung 833/2014. Den kleinen Anteil der darunter fallenden Produkte haben wir selbstverständlich bereits vor Kriegsbeginn aus allen Lieferungen ausgeschlossen.

Alle gelieferten Produkte sind damit zivile Güter, bei denen allgemein keine militärische Nutzung zu befürchten ist. Daher sind dafür auch keine Ausfuhrgenehmigungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erforderlich. Wir konnten zu keiner Zeit damit rechnen, dass eine Endverwendung für militärische Zwecke erfolgen könnte.

Information zu weiteren Maßnahmen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus: 

Gegen Umgehungsversuche durch Dritte gehen wir konsequent vor. Dazu haben wir über die gesetzlichen Vorgaben hinaus mehrstufige eigene Prüfkriterien aufgesetzt – auch für unsere internationalen Tochtergesellschaften. Wir nehmen sofort Abstand von einem Geschäft, wenn der geringste Verdacht besteht, dass nicht vom Embargo betroffene Firmen die Produkte doch in dieses Gebiet liefern könnten.