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Technisches Systemhandbuch Ri4Power

Ri4Power Koppelschalterfeld Koppelschalterfelder (auch Sammelschienenkupplungen genannt) trennen oder verbinden in Niederspannungsschaltanlagen unterschiedliche Sammelschienensysteme. Im Ri4Power Systembaukasten bestehen diese Koppelschalterfelder aus einem Hochführungsfeld und einem Leistungsschalterfeld für offene Leistungsschalter. Sollen mit einem Koppelschalterfeld zwei Sammelschienensysteme verbunden werden, von denen jeweils eines oberhalb und eines unterhalb des Leistungsschalters positioniert ist, dann ist ein separates Hochführungsfeld nicht erforderlich. Wegen der Ähnlichkeit der beiden Feldtypen sind nun nachfolgende Auswahlkriterien nahezu identisch zu denen eines Leistungsschalterfeldes. Für die Dimensionierung der Koppelschalterfelder für offene Leistungsschalter (ACB – Air Circuit Breaker) müssen folgende Parameter bekannt sein: Der Bemessungsstrom des Stromkreises Inc, den das Koppelschalterfeld unter den gewählten Bedingungen führen können muss Der Bemessungsbelastungsfaktor RDF für diesen Abgang oder die Anlage Die Schutzart des Gehäuses und die Art der Belüftung Die Ausführung des Leistungsschalters: Einschub oder Festeinbau Die Polzahl des Koppelschalters (mit geschaltetem oder ungeschaltetem Neutralleiter) Das Fabrikat und die Type des Leistungsschalters Die Einbauposition des Leistungsschalters Die Bemessungsspannung des Stromkreises Die erforderliche Kurzschlussfestigkeit für den Koppelschalter. Mit dem Bemessungsstrom des Stromkreises, der Schutzart, der Art der Belüftung sowie dem Fabrikat und Typ des Leistungsschalters wird aus den Tabellen 29 – 34 die erforderliche Gerätebaugröße ermittelt. Mit der Auswahl des Gerätes und den weiteren mechanischen Parametern ergibt sich die minimale Größe des Gehäuses für das Leistungsschalterfeld. Auch diese Daten werden in den Tabellen 29 – 34 angegeben. Bei Gehäusen mit innerer Formunterteilung ergibt sich über die Bemessungsspannung des Gerätes die minimale Compartmenthöhe. Die Einbauposition des Leistungsschalters ist unterteilt in: Position VT (vor der Türe) d. h., das Bedienelement schaut aus der Schaltschranktüre heraus und ermöglicht so die Bedienung des Leistungsschalters, ohne die Schaltschranktüre zu öffnen Position HT (hinter der Türe) bedeutet, dass sich der Leistungsschalter einschließlich der Bedienelemente komplett im Schaltschrank befindet. Daraus resultiert, das bei einigen Schaltgeräten in Position vor der Türe eine Ausführung in 600 mm Schranktiefe möglich werden, die bei Ausführung hinter der Türe nur in 800 mm tiefen Schränken möglich sind. Eine weitere Restriktion ergibt sich bei Verwendung von Sammelschienensystemen im rückwärtigen Bereich. Durch die vorgezogene Position des Verbindungssatzes vom Haupt-Sammelschienensystem zum Leistungsschalter kann es hier vorkommen, dass einige Ausführungen nur im 800 mm tiefen Schrank realisierbar sind, welche mit Haupt- Sammelschienensystemen im Dach- oder Bodenbereich auch im 600 mm tiefen Schrank möglich wären. Zusätzlich zum Leistungsschalter darf in das Koppelschalterfeld Steuerungs- und Messtechnik mit einer Verlustleistung von max. 50 W installiert werden. Die Baugröße des Hochführungsfeldes ergibt sich aus dem gewählten Haupt-Sammelschienensystem. Für die Sammelschienensystemtypen Maxi-PLS ist eine Mindest-Schrankbreite von 200 mm zu wählen. Für die Sammelschienensystemtypen Flat-PLS 60 und Flat-PLS 100 ist eine Mindest-Schrankbreite von 400 mm zu wählen. Bei der Auswahl einer Schrankbreite von 200 mm ist der Sockel des Leistungsschalterfeldes um 200 mm zu verbreitern und das Hochführungsfeld und das Leistungsschalterfeld stehen auf einem gemeinsamen Sockel. Hochführungsfelder mit einer Breite von 400 mm stehen auf separaten Schaltschranksockeln. Koppelschalterfelder aus dem Ri4Power Systembaukasten bestehen aus TS 8-Schränken mit formunterteiltem, variablem Ausbau mit Teiltüren und innerer Unterteilung in Modulbauweise sowie weiterem erforderlichem Systemzubehör. Entsprechend den Prüfungen dürfen Leistungsschalter von ABB, Eaton, General Electric, Mitsubishi, Schneider Electric, Siemens und Terasaki verwendet werden. Für die Auswahl der Anschlussquerschnitte gelten die Angaben der Tabellen 29 – 34 im Anhang. Sind hinsichtlich der einzuhaltenden Freiräume seitlich, oberhalb und unterhalb der Leistungsschalter keine besonderen Vorgaben durch Rittal gemacht, so sind die Angaben der Gerätehersteller zu beachten. Der Einbau des Haupt-Sammelschienensystems kann wahlweise im Dachbereich, Bodenbereich, Rückbereich oben, Mitte oder unten erfolgen. Beim Einsatz von Teiltüren sind für den oberen und unteren Abschluss der Moduleinbauten Frontblenden in Schutzart gemäß den technischen Daten vorzusehen. Der detaillierte Aufbau der Koppelschalterfelder ist der jeweils gültigen Ri4Power Montageanleitung zu entnehmen. Hinweis: Tabelle 29 – 34, siehe Seite 80 – 82 Rittal Technisches Systemhandbuch/Stromverteilung 2 - 53


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